Interview mit Massagetherapeutin Gabriele Schroeder:
Oliver: „Was ist das besondere an der Thai Yoga Massage?“
Gabriele: „Es entsteht ein außergewöhnlich gutes Gefühl, wenn Punkte und Linien in einer gewissen Reihenfolge berührt und gestreckt werden.
Manche nennen es „Yoga für Faule“.
Oliver: „Wie kamst du dazu?“
Gabriele: „Ich hatte das Glück, in einer alten traditionellen therapeutischen Massageschule in Chiang Mai, Thailand dieses Wissen schon 1990 von mehreren Meistern mit Diplomabschluss zu lernen. Ich habe es aufgesogen wie ein Schwamm und praktiziere es seitdem. Durch das lange Üben ist es zu meiner zweiten Natur geworden. Intuitiv massiere ich den Körper, wie ein guter Musiker sein Instrument spielt.“
Oliver: „Woher stammt die Thai Yoga Massage und was bewirkt sie?“
Gabriele: „Im Pali Kanon, einer buddhistischen heiligen Schrift, steht, die Thai Yoga therapeutische Massage ist dem Vater der Medizin und Freund Buddhas Jivaka Komarabhacca vor vielen Jahrhunderten auf wundersame Weise erschienen. Diese sagt das der Körper mit 72.000 sen vernetzt ist.
Diese sind verwandt mit den Nadis im Ayurveda und den Meridianen der chinesischen Akupunktur. Das äußere Berühren und Manipulieren dieser Punkte kann innere Heilung bewirken. Blockaden lösen sich und ein innerer Fluss mit Wohlgefühl entsteht.“
Gabriele: „Es entsteht ein außergewöhnlich gutes Gefühl, wenn Punkte und Linien in einer gewissen Reihenfolge berührt und gestreckt werden."
Herkunft
Die traditionelle Thai-Massage (TTM) ist eine Massage-Technik, die in Thailand unter der thailändischen Bezeichnung Nuad Phaen Boran (Thai: นวดแผนโบราณ) bekannt ist, was soviel bedeutet wie „uralte heilsame Berührung“. Im westeuropäischen Raum nennt sie sich auch Thai-Yoga-Massage. Die Thai-Massage besteht aus passiven, dem Yoga entnommenen Streckpositionen und Dehnbewegungen, Gelenkmobilisationen und Druckpunktmassagen. Zehn ausgewählte Energielinien (Thai: สิบเส้น - sip sen), die nach ayurvedischer Lehre den Körper als energetisches Netz durchziehen, werden über sanfte Dehnung und mit dem rhythmischen Druck von Handballen, Daumen, Knien, Ellenbogen und Füßen bearbeitet. Die Thai-Massage findet bekleidet auf einer Bodenmatte statt. Traditionell dauert sie 2½ Stunden und zeichnet sich durch ihren dynamischen kraftvollen Aspekt aus.
Die traditionelle Thai-Massage ist auch in ihrer heutigen Praxis dem Buddhismus verbunden. Sie wird mit Metta (im südlichen Buddhismus gebräuchlicher Begriff für liebende Güte) angewandt. Die Meister sind in der Regel tief religiöse Menschen, die die Massage im Zustand der Achtsamkeit, des Gleichmuts, des Mitgefühls und der anteilnehmenden Freude ausführen.
Wirkungsweise
nach traditionell asiatischer Lehre
Fundament der Thai-Massage ist das ayurvedische System der 72.000 Energielinien
(nadis), von denen in der Thai-Massage zehn (sip sen - สิบเส้น) bearbeitet werden. Über diese Energielinien, auf denen die sogenannten Marmapunkte (Energiepunkte) liegen (im japanischen Shiatsu
als Akupressurpunkte bekannt), wird der Mensch nach aryurvedischer Lehre mit Prana (Lebensenergie) versorgt. Prana kann dem Körper über die Atmung zugeführt werden. In den Dehnpositionen der
Thai-Massage verbraucht die Muskulatur Sauerstoff und der Mensch wird angeregt, tiefer zu atmen. Intensive Druckmassagen bewirken ebenfalls eine verstärkte Atmung. Ein tiefer Atem fördert
Entspannung und Regeneration (vermehrtes Prana). In der Lehre der Thaimassage korrespondiert der Druck auf bestimmte Marmapunkte und Energielinien mit der Linderung unter anderem folgender
körperlicher Leiden:
• Kopfschmerzen
• Übelkeit
•Verstopfung
• Durchfall
• Ohrensausen (Tinnitus)
• Schlafstörungen
• Schock
• Husten
• Knieschmerzen
• Rückenschmerzen
• Schwindel
• und anderes
aus wissenschaftlicher Sicht
• Druckpunktmassagen regen die Blutzirkulation an.
• In der Dehnung kann die Muskulatur entspannen.
• Yogapositionen beeinflussen das skelettomuskuläre System und wirken sich auf die Körperhaltung aus.
• Twists, Beugungen und Streckungen der Wirbelsäule können durch Zug intensiviert werden und haben einen Effekt auf die körperliche Beweglichkeit.
• Positionen, in denen die Beine angehoben werden, fördern die Durchblutung und den Lymphfluss.
• Die Rotation der Gelenke trägt zur Produktion von Synovialflüssigkeit und damit zu körperlicher Geschmeidigkeit bei.
• In der Tiefenentspannung wird der Parasympathikus aktiviert, sodass die inneren Organe vermehrt durchblutet und der Stoffwechsel angeregt werden.
• Achtsame Berührung kann körperliches Wohlbefinden auslösen, und Hebetechniken
können zu einem Gefühl der Geborgenheit führen.
Verbreitung
In Thailand ist die Thai-Massage selbstverständlicher Teil des Alltags:
• Sie wird im familiären Umfeld oder von örtlichen Meistern zur Gesundheitsvorsorge praktiziert.
• Zur Regeneration findet sie in Krankenhäusern Anwendung.
• In meist abgewandelter Form wird sie in der Tourismusbranche angeboten.
Seit den 1990er Jahren wird die traditionelle Thai-Massage bzw. Thai-Yoga-Massage auch im Westen gelehrt und verbreitet. Asokananda (Harald Brust, 1955–2005) war einer der ersten Europäer, der die Thai-Massage über die Grenzen Thailands hinaus bekannt machte und international Lehrer ausbildete. In Deutschland wird die Thai-Massage in Yogazentren, Spas, Spa-Hotels und Privatpraxen ausgeübt.
Praxis für ganzheitliche Gesundheit
Ganzheitliche Massagen
Oliver Meißel
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und
Praxis Haid
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